Häufige Planänderungen auf der Baustelle des zukünftigen Bed & Breakfasts
“Es kann nichts schiefgehen. Das einzige, was passieren kann, ist, dass die Dinge einen andern Verlauf nehmen als geplant”. – So ist es wahrscheinlich immer beim Renovieren. Vor allem in einem alten Haus wie dem unseren kommen immer wieder unerwartet Dinge zum Vorschein, an die wir nicht im Traum gedacht hätten. Das können Schätze, aber auch unerfreuliche Überraschungen sein.
Die letzten Wochen waren also bewegt und standen unter dem Motto “Planänderungen”.
Der erste Raum, auf den das zutrifft, ist unser zukünftiger Hauswirtschaftsraum. Wir hatten ursprünglich geplant, dort unter dem Teppichboden den alten Holzboden aufzufrischen. Relativ schnell erkannten wir jedoch, dass daraus nichts wird, weil der Boden in einem zu schlechten Zustand war.
Der nächste Schritt: wir überlegten, ob ein schöner Riemenboden oder doch besser ein günstigerer, dafür weniger ästhetischer Linoleum-Boden das Richtige wäre. Wir entschieden uns für den Riemenboden, doch wenig später entdeckte der Bodenleger, dass die Balken unter dem bestehenden Tillboden direkt auf dem Erdboden liegen, was problematisch werden kann, wenn es dort feucht ist. Was tun?
Glücklicherweise gab der Holzbauingenieur Entwarnung. Weil das schon so lange in dieser Weise funktionierte, dürfte es auch in Zukunft gehen.
Schlussendlich wird nun dieser wunderschöne Fichtenboden den Hauswirtschaftsraum zieren. Für mich ist es auch, oder gerade in Räumen, in denen gearbeitet wird, wichtig, nach dem “Spark-Joy-Prinzip” zu leben. Und hier wird es mir eine Freude sein, zu arbeiten!
Und noch am Rande bemerkt: dieser Raum hat nicht nur in den letzten Wochen viel erlebt, er diente auch im Laufe der Jahrzehnte vielen verschiedenen Zwecken und Personen. In den 50-er Jahren des letzten Jahrhunderts war er ein Verkaufsladen, wovon noch ein kleines Emaille-Schild an der Türe zeugt. Und später fungierte er als Schlafzimmer, Büro meines Vaters und danach Abstellraum für Werkzeuge und Gartenutensilien (siehe unten das Vorher-Bild).
Abstellraum
Vorher vorher (Herbst 2019)
Raum mit renovierungsbedürftigem BodenRaum mit renovierungsbedürftigem Boden
Vorher (Februar 2021)
Neuer FichtenholzbodenNeuer Fichtenholzboden
Nachher (April 2021)
Ein anderer Punkt, den wir zu Beginn überhaupt nicht bedacht hatten: es gab drei Schlafzimmer, an denen keine Baumaßnahmen erfolgen sollten, die wir als Lagerräume für Möbel und andere Einrichtungsgegenstände nutzten.
Da nun aber das gesamte System der elektronischen Leitungen ur-ur-uralt war, benötigen wir auch in diesen Zimmern neue Leitungen und diese können natürlich nicht gelegt werden, wenn der Raum bis zum Bersten voll ist.
Mit Möbel gefüllter Container Mit Möbel gefüllter Container
Dieser Container rettete uns!
Und ich muss sagen, ich bin selbst nach so viel beruflicher als auch privater Aufräumerfahrungen immer wieder verblüfft, wieviel wir Menschen ansammeln können! Und wie man sich dessen erst gewahr wird, wenn alles auf einem Haufen (oder in einem Container :-)) zusammengetragen wird. Wahnsinn!
Der Vorteil dieses Vorgehens ist aber ganz klar, dass wir anschließend jedes einzelne Teil wieder in die Hand nehmen müssen und uns nochmals bewusst entscheiden dürfen: Will ich diese Bank, diese Matratze oder dieses Buch wirklich in meinem Haus haben?
Ja genau, Marie-Kondo-Grundsatz “Does it spark joy? Erfüllt es mich mit Freude?” findet hier seine Anwendung.
Und was mich auch immer wieder aufs Neue zum Staunen bringt: ich habe unzählige Stunden beim Aussortieren und Entsorgen in der Bleichi 13 verbracht und seit etwa anderthalb Jahren dachte ich bei mehreren Etappen “Jetzt ist es geschafft!”. Aber ich werde doch immer eines Besseren belehrt, es tun sich aber und abermals ungeahnte Räume und Winkel auf, in denen doch noch ein paar Balken, Teppichreste oder kaputte Geräte liegen.
Zuletzt geschah dies in einem der zahlreichen großzügigen Abstellräume. Seit ich denken kann – das heißt schon, als meine Großeltern noch in dem Haus wohnten – wurde in dem Abstellraum Holz für den Kachelofen gelagert. Da meine Mutter vor etwa zwanzig Jahren eine Zentralheizung einbauen ließ, benötigten wir den Kachelofen nur noch sporadisch und der Holzvorrat reichte immer irgendwie aus.
Im Zuge der Renovierungsarbeiten wurde das Haus aber strenger im Bezug auf neue geltende Normen unter die Lupe genommen und jetzt heißt es: aus feuerpolizeilichen Gründen darf kein Holz dort gelagert werden.
Das Holz ist jetzt erstmal vor dem Haus – und wie ihr seht, ist es eine ganze Menge. Ich habe es weiter oben schon erwähnt, es fanden sich neben dem Holz auch noch andere Dinge – aufgeschobene Entscheidungen, bei denen die Entscheidung nun aber sehr klar ausfällt: entsorgen!
Zuletzt aber noch etwas zum Staunen: im rechten Bild seht ihr ein weiteres Fundstück, die Schatztruhe! Na ja, ob wirklich ein Schatz drin ist, kann ich euch noch nicht sagen… sobald ich in Trogen war und da reingeschaut habe, erfährt ihr mehr!
Eine Antwort
Rätsel gelöst!